Mit dem Wohnmobil nach Kroatien? Jetzt, in Zeiten von Corona? Ja, genau diese Frage stellten wir uns auch, als wir unsere Reise nach Kroatien kurzentschlossen planten. Dabei stellten sich viele Fragen. Wie sieht es mit der Durchreise durch Österreich und Slowenien aus? Wie sind die Bestimmungen auf den Campingplätzen? Und, und, und …
Am 30.05. starten wir mit einem etwas mulmigen Gefühl unsere Reise. Die Einreise nach Österreich verlief dabei völlig unproblematisch. Wir wurden weder angehalten, geschweige denn kontrolliert. Als Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen wurden wir einfach durchgewunken.
Obwohl auf den offizielen Seiten die Durchreise durch Österreich nur ohne Zwischenstopp erlaubt ist, mussten wir unserer Fellnase zu liebe eine Pause einlegen. Mit etwas schlechtem Gewissen fuhren wir von der Autobahn ab, um unserer Emma ein Plätzchen für die Notdurft zu suchen. Obwohl die Polizei vorbei fuhr wurden wir nicht angesprochen. Auch sonst gab es von Seiten der Bevölkerung nur nette, bewundernde Blicke für unseren Hund.
Da es dann am Karawankentunnel wie so oft Blockabfertigung gab, fuhren wir in Sankt Jakob im Rosental von der Autobahn ab und über den landschaftlich sehr schönen Loiblpass aus. Auch mit einem 4-Tonnen Wohnmobil war es kein Problem, die teils sehr engen Kehren zu bewältigen. Am Pass selbst wurde nur auf österreichischer Seite die Einreise nach Österreich kontrolliert. Eine Kontrolle zur Einreise nach Slowenien fand nicht statt. Es schien so, als ob die slowenischen Sicherheitsbehörden die Kontrolle der Ausweichrute “verschlafen” haben, da uns bei der Talfahrt Richtung Slowenien mehrere Fahrzeuge der Polizei Richtung Pass entgegenfuhren.
Wie wir später aus dem Radio erfuhren, kam es an der Einreise zu Slowenien zu erheblichem Rückstau, da die slowenischen Sicherheitsbehörden bei jedem Einreisenden neben den sonst üblichen Kontrollen auch die Körpertemperatur feststellten.
Die Durchreise durch Slowenien verlief absolut unproblematisch und wir überquerten am Grenzübergang Rupa die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien. Die Einreise ging nur sehr schleppend voran, da viele das notwendige Online-Einreiseformular nicht ausgefüllt hatten. Das lag zum Teil daran, dass es technisch nicht möglich war, die Datumsangaben im englischen Format gemacht werden mussten und dies nicht angegeben war, oder es einfach die meisten wohl nicht wußten. Nach gut zwei Stunden war aber auch das geschafft und der Weg zum Camping auf der Insel Krk frei.
In Krk angekommen wurden wir sehr freundlich auf dem Campingplatz Krk Premium Camping Resort empfangen. Der Portier schien etwas überrascht, als wir mit Masken aus unserm Wohmobil stiegen und kramte etwas irritiert in seiner Hosentasche, um auch seine Maske anzulegen. In der Rezeption dann das gewohnte Bild, Plexiglas als Spuckschutz, aber wieder keine Masken.
Nach dem Check-In ging es auf unseren Stellplatz direkt am Meer. Aber schon auf dem Weg dorthin fiel auf, dass einige Parzellen leer waren. Als unser Wohnmobil stand und wir alles ausgepackt hatten, machten wir uns daran, die Umgebung zu erkunden. Wir bewaffneten uns mit den üblichen Masken und zogen los. Dabei bestätigte sich der erste Eindruck, dass gut die Hälfte des Campingplatzes nicht belegt war. Rutschen und der Wasserpark für Kinder war und ist aus hygienischen Gründen geschlossen.
Auch auf dem Weg nach Krk das gleiche Bild die meisten Hotels haben noch geschlossen. Eine ungewohnte Stille für einen so beliebten Urlaubsort wie Krk, aber auch sehr schön. Das übliche Gedränge auf den Straßen, in den Restaurants und Läden fehlt nicht wirklich.
Nach einem Tag gaben wir dann das Tragen der Masken auf, da wir damit irgenwie auffielen. Die Kroaten tragen einfach keine Masken. Weder beim Einkaufen, noch sonstwo. In den Lokalen herrscht weitgehend normaler Betrieb, wenn man von den fehlenden Touristen absieht. Lediglich auf die in Kroatien gebotenen 2 m Abstand wird überall hingewiesen.
Auch auf dem Campingplatz fällt auf, dass permanent und das 24 Stunden rund um die Uhr Personal mit der Desinfektion von Toiletten, Duschen und Waschplätzen beschäftigt ist. In den Toiletten steht immer ein Hinweisschild “Wet Floor”, und das zu recht.
Kroatien Urlaub 2020 ist anders, aber nicht schlecht. Eher schöner und ruhiger als sonst. Wären da nicht die Einbußen für die lokalen Unternehmen und damit die Angestellten, könnte man es sich für die Zukunft so wünschen. Aber so wird es leider und hoffentlich nicht bleiben.
Mehr Informationen findest du beim ADAC, beim Auswärtigen Amt oder der Deutschen Botschaft in Laibach.